30.04.10 - 02.05.10 PCHC Nürburgring
 

Veranstaltung:


 


Ansprechpartner:

Heinz Weber Sportleiter des WPC und MCS, Tel. 0711/6 49 41 17, weber.motorsport@arcor.de
Leo Eigner Präsident des WPC, Tel.  0711/6 49 41 17
Michael Haas Sportleiter PCD, Tel. 0711 / 75 04 654, Michael.Haas@porsche-club-deutschland.de

Organisator: Württembergischer Porsche Club, Präsident Leo Eigner, Sportleiter Heinz Weber,
Landhausstrasse 80, 70190 Stuttgart, Tel: 0711 / 64 94 117, Fax: 0711 / 64 94 155
Mail: info@wuerttembergischer-porsche-club.de, Internet: wuerttembergischer-porsche-club.de

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Nürburgring  30.April - 2.Mai 2010 - Rennen 3 + 4 Porsche Club Historic Challenge

Bereits zum freien Training am Donnerstag war das Fahrerlager der Porsche Club Historic Challenge fast voll belegt. Volker Bähr, seit seinem Ausfall in den beiden ersten Rennen am Hockenheimring, hatte die Nacht zuvor durchgeschraubt, um seinen 993 fit zu machen. Mit Kennzeichen hatte er die ca. 100km bis zum Nürburgring genutzt, wenigstens ein paar Einfahrkilometer zu fahren. Seine Pechsträhne in 2010 schien aber noch nicht überwunden zu sein. Die zuständige Feder im Getriebe für die Leerlaufstellung der Schaltung war im freien Training gebrochen und es gab wie in Hockenheim die Gefahr des Verschaltens. Der wunderschön gestaltete 911 Carrera 3,2 von Axel Spreter war mit einem Verkaufsschild versehen.

Mit einem lachenden und einem traurigen Auge wollte er seine letzten Rennen damit fahren, um sich dann einem Porsche 996 Cup zu widmen. Das 1. gezeitete Training dominierte noch Volker Bähr vor Dr. König im 944 GTR und Kurt Ecke im 993 GT2. Da das Qualifying erst am Samstagabend begann, war genug Zeit, kleinere Blessuren zu beseitigen. Leider ging es bei Axel Litzenberger nicht so glimpflich ab. Einmal verschalten vom 5. Gang in den 2. Gang, waren das Aus an diesem Wochenende für den Egelsbacher im 964 Cup. Der Run auf die Startplätze begann um 17.20 Uhr bei starker Bewölkung. Die Polezeit von 2:13.056 des Dr. König im 944 GTR war von keinem anderen Fahrer mehr zu unterbieten. Anschließend hatte das Auto keine Leistung mehr. Ein Schlauch am Turbolader hatte sich selbstständig gemacht. Die Tests vor 2 Tagen mußte das Team SHK auch wegen Turboladerschadens abbrechen.

In der Spitze ging es, trotz der stark verschmutzten Strecke durch vorherige Rennserien, sehr eng zu. Rechts von Dr. König siedelte sich Volker Bähr, 2:14.140, an. Kurt Ecke stellte den 993 GT2 auf Startplatz 3, 2:14.263. Neben ihm Dr. Jochen Keils, 964 RSR, 2:16.378. Bei den einzelnen Klassen gingen die Poles an Dannesberger, 911 GTS, Klasse 1. Team Eberhard Katz/ Sven Klapputh, 968 CS, Klasse 2. Team Christian und Sebastian Holz, 944 Turbo S, Klasse 3. Ron Noll, 964 Cup, Klasse 4. Thomas Dittmann, 964 C2, Klasse 5 und Jürgen Freiesleben, 911 Cup 3,8, Klasse 6. Leichter Regen stellte sich pünktlich zum Start des 1. Rennens am Sonntagmorgen ein. Startplatz 1 blieb leer, da beim 944 GTR vom Dr. König beim Vorstart die Lichtmaschine einen Totalausfall meldete. Die 2. Startreihe war auch nur zur Hälfte besetzt. Dr. Jochen Keils wollte sich und seinem 964 RSR ein Rennen nach Versagen des ABS bei nasser Piste nicht antun.

Kurt Ecke gewann den Start vor Volker Bähr, Jürgen Freiesleben und Christian Holz. Dann schon Ron Noll in seinem sehr schnellen 964 Cup vor Eberhard Katz im 968 CS. Axel Spreter gewann den Start in der Klasse 2, was ihn im Ziel später überraschte, denn er hatte in der heimischen Garage Regenräder verladen, die eigentlich zur Entsorgung bereit standen. Die neuen Regenracer standen jetzt Daheim und warteten auf seine Rückkehr. Dr. Roland Fella, ebenfalls im 911 3,2 unterwegs, kam nur mit viel Gefühl in seinem verlängerten Rücken an dem schlingernden Spreter vorbei. Als Führender aus der 1. Runde kam Bähr vor Ecke, Holz und Noll. Dann schon mit Abstand zur Spitze Freiesleben, Holger Wohner, 964 RSR, der rundenlang Freiesleben um den Ring hetzte. Nach Ausflug ins Grün der Mercedes Arena aber den Kontakt verlor. Im Ziel wurde er schließlich mit 9 gefahrenen Runden noch als 19. Platz gewertet. An Position 7 Katz, dichtgefolgt von Axel Spreter, für den aber in der 5. Runde das Aus kam durch Unfall. Dr. Fella, Position 8, vor Dannesberger und Team Lorenz/ Seiffert, 993. In der Spitzengruppe gab es einen Führungswechsel. Ecke ging am Ende der Start/Ziel Geraden an Bähr vorbei und es ging bei diesem Manöver verdammt eng zu. Christian Holz war Zuschauer dieser Szene und lauerte auf seine Chance, dass einer der beiden Führenden patzte. Sven Köhler gelang in seinem 944 Turbo 2 ein ansehnlicher Dreher in der Coca Cola Kurve, der aber ohne Folgen blieb. Es waren noch 5 Minuten zu fahren.

Aus dem Führungsduo ist ein Trio geworden. Holz hatte aufgeschlossen. Man merkte Bähr an, er wollte den Sieg. Im Parallelflug ging es Richtung Fordkurve. Das war Motorsport vom Feinsten, gepaart mit einer gehörigen Portion Spannung. Christian Holz versucht aussen an Bähr vorbeizufahren. Gescheitert. Doch er gab keinen Zentimeter preis und es gelang ihm im Ziel Volker Bähr noch vom 2. Platz zu verdrängen. Das Siegerpodest sah Kurt Ecke als Erstplatzierten vor Christian Holz und Volker Bähr. Die Klassensiege gingen an: Dannesberger ( Kl.1), Eberhard Katz (Kl.2), Ron Noll ( Kl.4), Thomas Dittmann ( Kl. 5), Jürgen Freiesleben ( Kl.6) Die schnellste Rennrunde: Christian Holz, 2:29.072

Noch 30 Minuten bis zum 2. Rennen am Sonntagabend. Die Sonne schien, aber große Regenwolken schauten bedrohlich auf den Ring. Alle Fahrer- und Helferaugen waren gen Himmel gerichtet. Welche Reifen? Regen oder Slicks? Die ersten Fahrzeuge kamen zum Vorstart. Slicks waren montiert! Andere standen noch hochgebockt in Zelten und Boxen. Reifenpoker bis zum Start. Noch 15 Minuten. Alle Fahrer hatten sich trotz tief hängender Wolken für Trockenreifen entschieden. Auch Dr. Jochen Keils brachte seinen 964 RSR ohne ABS an den Start. Die Ampel schaltete auf Grün. Freiesleben und Bähr jagten gemeinsam auf das Castrol-S zu. Dahinter Ecke, Noll, Sebastian Holz, Klapputh und Reiner Sessler, der in seinem 964 RS Cup überhaupt erst sein 2. Rennen fuhr. Dahinter Dr. König auf Platz 8, der in der 5. Runde aber aufgeben musste. Holz kam aus der 1. Runde als Drittplatzierter vor Ecke heran. Freiesleben fuhr Runde um Runde schnellste Zeiten und ließ Bähr keine Gelegenheit ein paar Meter auf ihn gutzumachen. Der Leverkusener kämpfte vom Start weg mit einer von den Mechanikern vergessenen Wasserwaage, die sich zwischen die Pedale setzte. Der Umstand, sie aus dieser gefährlichen Zone zu befreien, kostete Bähr soviel Zeit, das der Kontakt zur Spitze abbrach.

Dahinter schon mit einigem Abstand Holz, Ecke und Noll. Klapputh versuchte die Pace von Dr. Keils mitzugehen. Axel Spreter war vorbei an Dr. Fella. Antonios Trichas im 924 2,5 ltr. fightet mit Spengler und Haase, beide im 968 CS unterwegs. Die Spitze unverändert, Freiesleben weiter vor Bähr. Ecke gelang es nach einer Hetzjagd Sebastian Holz am Ende der langen Geraden zu passieren. Sebastian Kamps beendete sein Rennen im 964 Cup nach der 8. Runde mit hinter sich wedelnder Heckstoßstange. Zwei Runden vor Rennende nahm Freiesleben Speed raus und fuhr einem nie gefährdeten Sieg entgegen. Dahinter mit gehörigem Abstand Volker Bähr auf Platz 2. Holz machte rundenlang Jagd auf Rang 3, den Ecke inne hatte und natürlich nicht wieder kampflos hergeben wollte. Nach der Zeit von 31:44.640 und 14 Runden wurde abgewunken, mit dem Sieger Jürgen Freiesleben vor Volker Bähr und Kurt Ecke. Die Klassensiege gingen an: Dannesberger (Kl. 1), Klapputh ( Kl.2), Sebastian Holz ( Kl. 3), Noll ( Kl.4), Tittmann ( Kl.5). Die schnellste Rennrunde: Jürgen Freiesleben, 2:13.849

Bericht und Fotos: Manfred Michelmichel